Pferde sind anfällig für viele Krankheiten und Infektionen. Diese können gesundheitliche Probleme für das einzelne Tier verursachen und sich auch auf andere ausbreiten. Daher sind routinemäßige Hygienemaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil des Pferdemanagements, indem sie Krankheiten vorbeugen und die potenzielle Ausbreitung von Infektionen minimieren. Zusätzlicher Schutz vor häufigen Infektionen kann durch Routineimpfungen gewährleistet werden.
Häufige Infektionen bei Pferden
Pferde können durch bakterielle, virale oder Pilzinfektionen zahlreiche gesundheitliche Probleme erleiden. Je gesünder das Pferd ist und je höher die Standards der Pferdepflege sind, desto größer ist die Chance, die Auswirkungen einer Infektion zu bekämpfen und zu minimieren. Es ist wichtig, dass tierärztlicher Rat eingeholt wird, sobald ein Pferd Anzeichen einer möglichen Infektion zeigt.
Tetanus
Verursacht durch das Bakterium Clostridium tetani, das häufig im Boden vorkommt und häufig in Pferdemist vorkommt. Pferde sind besonders gefährdet und neigen zu kleinen Stichwunden (z. B. von Dornen oder Nägeln), durch die Infektionen in den Körper gelangen und dann gedeihen können. Die Infektion dauert drei Wochen, um eine offensichtliche Wirkung zu haben, wobei die ersten Anzeichen (Muskelsteifheit, Krämpfe und Bewegungsunwillen) oft einige Zeit nach der Wundheilung sichtbar werden.
Ein betroffenes Pferd kann hohes Fieber haben und sich mit steifen Beinen bewegen. Andere Anzeichen sind ausgestellte Nasenlöcher, ein erschrockener Ausdruck (mit weit aufgerissenen Augen und gespitzten Ohren) und der steif ausgestreckte Schwanz. Krämpfe der Kopf- und Nackenmuskulatur verursachen Schwierigkeiten beim Kauen (daher der gebräuchliche Name Lockjaw). Die Reaktion des Tieres auf plötzliche Geräusche oder Bewegungen ist erhöht und verursacht heftige, unkontrollierbare Körperkrämpfe.
Das Infektionsrisiko variiert von Gebiet zu Gebiet und von Pferd zu Pferd, wobei jüngere Pferde (und solche mit eingeschränkter Gesundheit) einem größeren Risiko ausgesetzt sind. Ungeimpfte Pferde sterben in der Regel kurz nach Tetanus, wobei weniger als zehn Prozent überleben. Die Genesung erfordert eine umfassende tierärztliche Behandlung und Pflege während der langen Genesungszeit. Die Impfung bietet einen einfachen und wirksamen Schutz gegen Tetanus. Wenn ein ungeimpftes Tier verletzt wird, sollte sofort der Tierarzt gerufen werden.
Strangles
Strangles ist eine hochansteckende Atemwegsinfektion, die durch das Bakterium Streptococcus equi verursacht wird. Ein Pferd infiziert sich durch direkten Kontakt mit einem infizierten Pferd oder indirekt durch Kontamination in der Umgebung. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine Schwellung der Lymphdrüsen unterhalb des Rachens des Pferdes, die sich in der Folge zu Abszessen entwickeln. Andere Symptome sind ein dicker Nasenausfluss, oft begleitet von einem schwachen Husten, hohem Fieber und einem allgemein Unwohlsein.
Bei Verdacht auf Würgen ist unverzüglich ein Tierarzt zu verständigen, da eine frühzeitige Diagnose und Behandlung für das einzelne Tier unerlässlich sind und eine Ausbreitung der Infektion verhindert werden kann. Nach tierärztlichem Rat, zusammen mit sorgfältiger Pflege, strikter Isolation und sorgfältiger Hygiene ist von entscheidender Bedeutung. Alle Pferde, die mit einem infizierten Pferd in Kontakt gekommen sind, sollten zweimal täglich auf Anzeichen von Fieber und das Auftreten einer Infektion überwacht werden.
Die Impfung gegen Würgetiere wurde erst vor kurzem in Großbritannien zur Verfügung gestellt, daher sind derzeit nur wenige Pferde geimpft. Daher ist Prävention durch wirksame Hygienemaßnahmen und strenge Kontrolle unerlässlich. Keine infizierten Pferde sollten zu öffentlichen Veranstaltungen mitgenommen werden, und keine neuen oder besuchenden Pferde sollten bis einen Monat nach Abheilung des letzten Abszesses in den Hof gelassen werden.
Equine influenza
Equine Influenza ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Atemwege. Die Infektion kann nach Inhalation des luftgetragenen Virus von anderen infizierten Pferden oder durch indirekte Übertragung beispielsweise über den Stall, die Ausrüstung oder die Pfleger erfolgen.
Tierärztliche Diagnose und Behandlung sind unerlässlich. Anzeichen einer Infektion, die sich einige Tage nach der Exposition gegenüber dem Virus zu entwickeln beginnen, sind ein heiserer Husten und Nasenausfluss (der sich über einen Zeitraum von vier bis fünf Tagen von dünnem zu dickem Schleim ändert), kombiniert mit allgemeinen Anzeichen von Krankheit. Influenza schwächt das Tier und macht ein Pferd anfällig für Sekundärinfektionen. Es kann sich auch zu einer schwerwiegenderen Atemwegserkrankung entwickeln.
Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um ein infiziertes Pferd zu isolieren. Es sollten strenge Hygienemaßnahmen getroffen werden, um das Risiko einer Ausbreitung der Infektion auf andere Pferde zu minimieren. Der Tierarzt wird Sie über eine geeignete Rekonvaleszenzversorgung beraten. Die Genesung kann mehrere Wochen dauern und das Pferd kann noch länger brauchen, um wieder gesund zu werden. Vorbeugen ist besser als Heilen und Pferde sollten routinemäßig gegen die häufigsten Stämme der Pferdegrippe geimpft werden. Die Impfung ist für Pferde, die in den meisten Pferdesportarten antreten, obligatorisch.
Ringworm
Ringworm ist eine ansteckende Pilzinfektion der Haut. Die Krankheit wird sowohl durch direkten als auch indirekten Kontakt verbreitet, daher sollten infizierte Pferde nach Möglichkeit isoliert werden, wobei strenge Hygienemaßnahmen zu treffen sind und tierärztlicher Rat eingeholt werden sollte. Die Infektion zeigt sich zunächst als Büschel erhabener Haare, die schließlich abfallen und weinende Läsionen hinterlassen. Diese Läsionen sind oft kreisförmig und können in Größe und Dichte variieren und treten normalerweise im Bereich von Kopf, Hals, Sattel und Umfang auf. Die unmittelbare Umgebung des Pferdes infiziert sich ebenfalls, daher sollte das Einstreumaterial zerstört und der Stall, die Heftklammer und die gesamte Ausrüstung gründlich mit einem fungiziden Desinfektionsmittel gewaschen werden.
Equine Herpes
Equine Herpes ist eine schwere Virusinfektion, die Abtreibung und Atemwegserkrankungen verursachen kann. Alle Pferde sind anfällig für die Atemwegsform, insbesondere Fohlen und Jährige, und es stellt auch ein besonderes Risiko für Gestüte dar. Wie bei anderen Atemwegsinfektionen wird sich das Pferd im Allgemeinen unwohl fühlen und hohes Fieber, Nasenausfluss und leichten Husten haben. Ein Tierarzt sollte kontaktiert werden, sobald ein Pferd Anzeichen einer Erkrankung aufweist, damit die Art der Infektion identifiziert und umgehend behandelt werden kann.
Intervalle und Aufzeichnungen der Impfung von Pferden
Die Impfung maximiert den Schutz vor einer bestimmten Krankheit, indem sie die natürliche Immunantwort stimuliert und die Fähigkeit des Tierkörpers stärkt, nachfolgende Infektionen zu bekämpfen. Es sollte tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um sicherzustellen, dass alle Pferde gegen Tetanus und Pferdegrippe geimpft sind und eine kontinuierliche Deckung aufrechterhalten wird.
Ein Tetanusimpfkurs besteht aus zwei primären Impfdosen, die im Abstand von etwa vier Wochen durch Injektion verabreicht werden, gefolgt von einer Auffrischimpfung nach zwölf Monaten und danach in Abständen von zwei bis fünf Jahren. Der Kurs kann ab einem Alter von drei Monaten begonnen werden. Trächtige Stuten benötigen möglicherweise einen zusätzlichen Booster, um das neugeborene Fohlen zunächst zu schützen.
Die Grippeimpfung erfolgt jährlich und wird häufig alle zwei Jahre mit einer Tetanus-Auffrischimpfung kombiniert. Die Grippeimpfung ist für die meisten Reitwettbewerbe und Pferderennen obligatorisch. Darüber hinaus akzeptieren heutzutage viele Lackierhöfe und Ausbildungsbetriebe nur Pferde, die über einen aktuellen Impfpass verfügen.
Wenn eine Impfung obligatorisch ist, muss aus dem Impfpass (der in den Pferdepass aufgenommen werden kann) hervorgehen, dass das Pferd einen ersten Kurs und danach eine kontinuierliche jährliche Impfung erhalten hat. Der anfängliche Verlauf umfasst zwei primäre Injektionen, die im Abstand von mindestens 21 Tagen (und nicht mehr als 92 Tagen) verabreicht werden, gefolgt von einer ersten Auffrischung 150 Tage (und nicht später als 215 Tage) nach der zweiten primären Injektion. Auffrischungsinjektionen müssen in Abständen von weniger als einem Jahr verabreicht werden.
Pferde sollten 24 bis 48 Stunden nach der Impfung nicht intensiv trainiert werden. Gelegentlich kann es zu einer leichten Reaktion auf die Impfung kommen, die sich als kleiner Klumpen unter der Haut zeigt. Das Risiko von Nebenwirkungen ist jedoch minimal und wird durch die Vorteile des Schutzes erheblich aufgewogen.
Pferdehygiene und Seuchenbekämpfung
Routinemäßige Hygienemaßnahmen sollten ein wesentlicher Bestandteil des Stallmanagements für alle Pferdehalter sein. Ställe, Höfe und Ausrüstung sauber zu halten, sollte Routine sein, kombiniert mit täglichen Beobachtungen der Gesundheit aller Pferde in Pflege.
Fliegen und Ungeziefer können Krankheiten verbreiten und die Gesundheit von Pferden beeinträchtigen. Futtermittel sollten in ungeziefersicheren Behältern gelagert und Maßnahmen ergriffen werden, um die verfügbaren Nahrungsquellen für Ungeziefer zu reduzieren und so Brutstätten zu beseitigen.
Stehendes Wasser, Gülle und Abwässer aus Misthaufen bieten ideale Brutstätten für Fliegen und Mücken. Gülle darf sich nicht in oder um Ställe und Unterstände ansammeln. Während der Sommermonate ist es wichtig, das Fliegenproblem durch regelmäßiges Sammeln und Entsorgen von Dreck in Kombination mit chemischer Kontrolle und physischem Schutz für die Pferde (Fliegenplanen, Fransen und Unterstände) zu reduzieren.