Die Legende von Robin Redbreast

Die Legende von Robin Redbreast stammt aus einem Weihnachtsstrumpf von Louise Betts Egan. Es erzählt die Geschichte, wie das Rotkehlchen seine rote Brust bekam, nachdem er sich an einem Feuer verbrannt hatte, das er angefacht hatte, um das Jesuskind warm zu halten.

Eine andere Legende besagt, dass die Brust des Rotkehlchens wegen seiner Verbindung mit dem Tod und der Kreuzigung Christi rot ist. Als Jesus auf dem Weg nach Golgatha war, soll ein Rotkehlchen einen Dorn aus dem Tempel Christi gerissen haben, und ein Tropfen Jesu Blutes fiel auf die Brust des Rotkehlchens und färbte es rot.

Die Legende von Robin Redbreast

An diesem ersten Weihnachtsfest, so heißt es, war die Nacht in eine bittere Kälte gehüllt. Das kleine Feuer im Stall war fast erloschen, und die Mutter Maria machte sich Sorgen, dass ihrem Baby kalt werden würde. Sie wandte sich an die Tiere um sie herum und bat sie um Hilfe.

„Könntest du auf die Glut blasen“, fragte sie den Ochsen, „damit das Feuer meinen Sohn weiterhin warm hält?“

Aber der Ochse lag schlafend auf dem Stallboden und hörte sie nicht. Als nächstes bat Maria den Esel, dem Feuer wieder Leben einzuhauchen, aber der schlafende Esel hörte Maria auch nicht. Weder das Pferd noch das Schaf. Sie fragte sich, was zu tun sei.

Plötzlich hörte Maria ein Flattern kleiner Flügel. Als sie aufblickte, sah sie ein schlichtes, braun gefärbtes kleines Rotkehlchen in den Stall fliegen. Dieses Rotkehlchen hatte Maria zu den Tieren rufen hören und war gekommen, um ihr selbst zu helfen. Er ging zum sterbenden Feuer und schlug mit den Flügeln hart.

Seine Flügel waren wie kleine Bälge, schnaubten und pusteten Luft auf die Glut, bis sie wieder leuchtend rot glühten. Er fuhr fort, das Feuer anzuzünden und die ganze Zeit zu singen, bis sich die Asche zu entzünden begann.

Mit seinem Schnabel hob das Rotkehlchen einige frische, trockene Stöcke auf und warf sie ins Feuer. Als er es tat, brach plötzlich eine Flamme aus und verbrannte die Brust des kleinen Vogels in leuchtendem Rot. Aber das Rotkehlchen fachte das Feuer einfach weiter an, bis es hell knisterte und den gesamten Stall erwärmte. Das Jesuskind schlief glücklich.

Maria dankte und lobte das Rotkehlchen für alles, was er getan hatte. Sie sah zärtlich auf seine rote Brust, die von der Flamme verbrannt war, und sagte: „Von nun an soll deine rote Brust eine gesegnete Erinnerung an deine edle Tat sein.“

Und bis heute bedeckt die rote Brust des Rotkehlchens sein demütiges Herz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.